Endlich sind Semesterferien und die ersten Prüfungen sind vorbei, die den Trainingsplan doch etwas haben leiden lassen. Zum Ausgleich habe ich mir am vergangenen Freitag gleich erst mal eine Radrunde gegönnt. Damit ich nicht wieder in der Prärie mit einem kaputten Schlauch dastehe, habe ich diesmal mir gleich mein Stadtrad gegriffen. Das wiegt zwar ungefähr das doppelte von meinem Rennrad, ist dafür aber robust und trotzt auch den -4°C und dem Schnee.
Die Tour hat mir wieder gezeigt, welche schönen Radwege es rund um Cottbus gibt. Es ging durch verschneite Wälder und gelegentlich auch über Felder, wobei hier durch Schneeverwehungen die Straße nur noch durch die Seitenmarkierung erahnbar war. Nach einer Stunde Fahrt setzte dann auch der Schneefall wieder ein. Ich hatte mich aber bestens eingepackt - denn schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung.
Ein paar Höhenmeter konnte ich auch noch sammeln in den Steinitzer Alpen - der vermutlich höchsten Erhebung in der sonst doch sehr flachen Lausitz. Dabei ging es nur wenige Meter vorbei an einem gigantischen Kohlebagger, der gerade bei der Arbeit war im Tagebauloch Welzow Süd. Es ist schon beeindruckend, welche gigantischen Löcher da in den Boden gegraben werden und welche Mondlandschaften daraus entstehen. Ob man das nun gut findet oder nicht sei mal dahingestellt, auf jeden Fall ist es prägend für das Cottbuser Umland.
Auf der Anhöhe hatte sich sogar ein älterer Herr seine Carving Skier aufgeschultert und fuhr die wenigen Meter dort in sauberen Schwüngen hinunter.
Auf dem Rückweg ging es noch vorbei an der Koselmühle, die mich nach wie vor an Krabat von Ottfried Preußler erinnert. Ein bisschen Dunkel und unheimlich war es bis hier dann auch schon. Nach 2:46 Stunden und 65km war das Winterabenteuer zuende.
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Tagebau Welzow Süd (Quelle: fotocommunity.de) |
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Steinitzer Treppe am Tagebau Welzow Süd (Quelle: mtb-news.de) |
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Koselmühle (Quelle: fotocommunity.de) |
Am Samstag ging es dann nach Finsterwalde zum Zweikampf mit Neptun. Zuerst wurden 10km durch den völlig verschneiten Wald gelaufen und anschließend noch 1000m in der Schwimmhalle zurückgelegt. Leider war ich immer noch leicht erkältet und ja - gerade dann sollte man eigentlich keine belastenden Einheiten machen. Allerdings war es tatsächlich nur meine Nase und keine Grippe oder Ähnliches, sodass ich an den Start gehen konnte. Mein Vereinskollege setzte sich an zweiter Position vom Feld ab, und so fedelten wir uns wie an einer Perlenschnur entlang durch den Wald. Die erste Runde ging noch fast komplett durch den Tiefschnee, in der zweiten Runde war bereits alles breitgetreten und so gelang es mir eine 3. Position mit gut 41 Minuten zu halten.
Die 1000m Schwimmen habe ich dann noch in gut 16 Minuten absolviert - da merkt man mal, dass man auch beim Laufen die Arme benötigt und diese so schon einigermaßen vorbelastet waren.
Danach ging es mit Fahrrad und Zug endlich auch mal wieder nach Caputh. Es war bereits komplett dunkel, als ich in Trebbin aus dem Zug ausstieg. Den Umweg über Berlin ersparte ich mir, indem ich die letzten 30km mit dem Fahrrad abkürzte über völlig verschneite Straßen. Durch das Wetter war ich allerdings nahezu alleine auf den Straßen und so rollte ich die letzten 1,5 Stunden noch durch das Schneetreiben, während mich Hasen und Rehe seitlich der Straße erstaunt anblickten.
Zum Sonntag wurden dann mal die Laufschuhe gegen die Langläufer getauscht und ich bekam Begleitung aus Berlin. So macht der Winter dann doch wieder Laune!
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Kurze Pause am Lienewitzsee |
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Höhenmeter überwinden am Wietkiekenberg |