„Sagen sie, ich kann mir nicht
vorstellen, dass man das freiwillig macht.“ wurde ich von einer
Frau angesprochen, als ich gerade eine Pause bei meinem Bergtraining
einlegte – eine Kombination aus bergauf Sprint und Sprunglauf. Ich
wusste in dem Moment selbst nicht so richtig, was ich darauf
antworten sollte. „Teils, teils.“ antwortete ich. Heute war
einfach das andere „teils“ dran – das „teils“ -
warumtustdudirasan; wieschönwäreeszuhauseaufdemsofa.
Tatsächlich war es heute keine große
Freude mit über 200 km Radfahren vom Wochenende in den Beinen und
knapp 4km Schwimmen am Abend zuvor. Da ist er dann auf einmal: Der
Schweinehund persönlich. Das hat dann schon ein bisschen was
professionelles, wenn man sich sagt: Im Leben macht eben nicht alles
Spaß – hier musst du jetzt durch.
Warum das Wichtig ist hat Haruki Murakami in seinem Buch "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" geschildert:
„Muskeln ähneln intelligenten,
lernfähigen Arbeitstieren. Erhöht man die Belastung behutsam und
allmählich, lernen sie ganz natürlich, sie zu ertragen. Wenn man
ihnen anschaulich macht, was sie zu leisten haben, und sie davon
überzeugt, werden sie gehorchen, und ihre Stärke wird zunehmen. […]
Sobald jedoch die Belastung einige Tage lang nachlässt, schließen
sie daraus automatisch, dass sie nicht mehr so schwer arbeiten
müssen, und werden faul. […] in den entscheidenden Zeiten vor
einem Lauf muss ich meinen Muskeln zeigen, wer der Herr im Haus ist,
und ihnen die unmissverständliche Botschaft vermitteln, dass
Halbheiten nicht in Frage kommen. Ich muss unnachgiebig sein und die
Spannung aufrechterhalten, aber nicht bis zum Umfallen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen